Armin Laschet: Hans-Dietrich Genscher stand für das Beste der Bonner Republik

01.04.2016

Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, zum Tod des früheren Außenministers Hans-Dietrich Genscher:

„Mit Hans-Dietrich Genscher verliert unser Land einen großen Staatsmann, einen großen Liberalen und einen großen Europäer. Er stand für das Beste der Bonner Republik.

Im Osten Deutschlands geboren, im Westen tief verankert, gestaltete er zusammen mit Bundeskanzler Helmut Kohl den Weg zur Deutschen Einheit und verlieh mit ihm dem Europäischen Einigungsprozess neue Dynamik. Die Durchsetzung des Nato-Doppelbeschlusses, der Zwei-Plus-Vier-Vertrag und die außenpolitische Einbettung der Deutschen Einheit im Einklang mit unseren europäischen Nachbarn, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten und zur damaligen Sowjetunion, der Europäische Binnenmarkt, das Europa der offenen Grenzen, die Gründung der Europäischen Union durch den Vertrag von Maastricht und die Einführung des Euro – alles dies sind historische Erfolge, die dem Verhandlungsgeschick, der Grundsatztreue und der Beharrlichkeit von Hans-Dietrich Genscher zu danken sind.

Kurs halten, auch wenn es Gegenwind gibt, die Interessen des Landes über die Interessen von Personen und Parteien stellen – das trug ihm viel Kritik beim Konstruktiven Misstrauensvotum bei der Wahl Helmut Kohls zum Bundeskanzler 1982 ein. Er hat sich nicht beirren lassen und ist seinen außenpolitischen Kurs von der Entspannungspolitik der 70er Jahre über die Festigkeit gegenüber der Sowjetunion in den 80ern bis hin zur Deutschen Einheit entschlossen weitergegangen. Hans-Dietrich Genscher war Gesicht und Stimme der deutschen Außenpolitik und ihre prägendste Persönlichkeit in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die CDU Nordrhein-Westfalen trauert mit seiner Frau und seiner Familie um einen großen Staatsmann und Bürger Nordrhein-Westfalens.“