CDU Nordrhein-Westfalen ehrt Norbert Blüm mit Festakt

05.09.2015

Armin Laschet: „Norbert Blüm steht für das soziale Gewissen der Bonner Republik“

Anlässlich seines 80. Geburtstags hat die CDU Nordrhein-Westfalen am heutigen Samstag ihren langjährigen Vorsitzenden, den ehemaligen Bundesarbeits- und Sozialminister Dr. Norbert Blüm geehrt. Zu einem gemeinsam mit dem Bundesverband der CDA ausgerichteten Festakt waren rund 200 Freunde, Kollegen und Weggefährten ins Arbeitnehmerzentrum Königswinter gekommen um dem Jubilar zu gratulieren.

In seiner Rede würdigte der Landesvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, die Verdienste Blüms als Landesvorsitzender des gerade vereinten Landesverbandes. Es sei seinem Wirken zu verdanken, dass die Grabenkämpfe zwischen Rheinland und Westfalen befriedet und die NRW-CDU politikfähig geworden sei. „Sie, lieber Herr Blüm, haben mit ihrem Engagement Bemerkenswertes erreicht. Sie haben die Modernisierung an Rhein und Ruhr voranzutreiben und Sie sind Anwalt Nordrhein-Westfalens am Bonner Kabinettstisch gewesen und zugleich das soziale Gewissen der Bonner Republik. Dafür danken wir Ihnen.“

Der ehemalige CDU-Generalsekretär und Bundesminister Heiner Geißler bezeichnete seinen Freund Norbert Blüm in seiner Laudatio als „Phänomen“. Es gäbe nicht viel, was Blüm nicht könne oder wisse. In seinen 16 Jahren als Bundesarbeitsminister habe Blüm viel bewegt, die Einführung der Pflegeversicherung sei revolutionär gewesen. Stets habe bei Norbert Blüm der Mensch im Mittelpunkt allen politischen Handels gestanden. An die CDU appellierte Geissler, sich auf ihre christlichen Grundwerte zu besinnen und ihrem Anspruch als Volkspartei gerecht zu werden. Auch erinnerte Geißler an Blüms Einsatz für politisch verfolgte Menschen in Chile und seine direkte Konfrontation mit dem chilenischen Diktator Pinochet. „Wer montags Menschen foltere, habe sonntags in der Kirche nichts zu suchen“, zitierte er Blüms damalige Worte. Dank Blüms Unterstützung seien die von Blüm unterstützten Menschen ein Grundpfeiler der Demokratisierung Chiles geworden.

Karl-Josef Laumann, Bundesvorsitzender der CDA und stellvertretender Landesvorsitzender der CDU, dankte den Gästen und nannte den Festakt eine „Sternstunde für die CDA“. Die CDU-Sozialausschüsse seien eine wesentliche Säule der CDU als Volkspartei. Laumann würdigte Blüm als Vordenker der Sozialpolitik. Barmherzigkeit sei gut, aber Sozialpolitik brauche feste Strukturen und Rechtsansprüche: „Ich glaube es gibt keinen lebenden Sozialpolitiker, der so für solide Strukturen eines sozialen Rechtsstaates gearbeitet hat  wie Norbert Blüm“, so Laumann.

In seiner Dankesrede erinnerte Blüm an einen Satz aus der Offenburger Erklärung der CDA: „Der Mensch ist wichtiger als die Sache.“ Er sei der „vielleicht schönste Programmsatz“ den er kenne. Dieser Satz müsse auch gelten, wenn man die momentanen Krisenherde betrachte. Er kritisierte die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen für die Fußballweltmeisterschaft in Katar und rief Unternehmen dazu auf sich ihrer moralischen Verantwortung im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit zu stellen.

Rund 180 Personen waren zu dem Festakt nach Königswinter gekommen, darunter der hiesige Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Deutschen Bundestag, Norbert Röttgen, die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, der Vorsitzende des DGB, Reiner Hoffmann, der ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU Nordrhein-Westfalen Bernhard Worms, der Vizepräsident des Deutschen Bundestags Peter Hintze, der Vizepräsident des nordrhein-westfälischen Landtags Eckard Uhlenberg und der Vorsitzende der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament Herbert Reul.

Der Ort des Festaktes, das Arbeitnehmerzentrum Königswinter, war 1986 auf Betreiben Norbert Blüms eröffnet worden.